Physikkurse besuchen Forschungsreaktor

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In der Exkursionswoche vor den Herbstferien besuchten die italienischen Physikkurse der S6 und S7 den Forschungsreaktor Garching. Die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II), wie der Reaktor offiziell heißt, wird von der Technischen Universität München betrieben. In dem Reaktor wird kein Strom erzeugt, sondern Neutronen, die unter anderem für die medizinische und physikalische Forschung benötigt werden.

Erfahrene Ingenieure und Wissenschaftler der Technischen Universität München leiteten den Besuch. Natürlich galten die strengen Sicherheitsmaßnahmen für Einrichtungen, in denen mit nuklearer Strahlung gearbeitet wird, auch für die Schülerinnen und Schüler. Der Reaktor und die Experimente befinden sich in einer Art großem Tresor. In diesem herrscht ein niedriger Luftdruck, damit keine verstrahlte Luft entweichen kann. Die Neutronenquelle selbst befindet sich in einem Becken mit schwerem Wasser, das radioaktiven Teilchen abbremst, sodass sie nicht entweichen. Die Strahlenbelastung wird unter anderem mit Dosimetern ständig gemessen und vor dem Verlassen der Anlage mussten alle noch einmal durch einen Detektortest.

Bei dem Besuch kamen die Schülerinnen und Schüler dem praktischen Einsatz von Nukleartechnik ganz nahe, über die sie im Physikunterricht sonst nur in der Theorie lernen können. Sie lernten nicht nur die Sicherheitsmaßnahmen kennen, sondern auch wie der Reaktor grundsätzlich aufgebaut ist und zu welchen Experimenten er genutzt wird. Man untersucht mit den Neutronenstrahlen etwa die Struktur von Kristallen oder durchleuchtet archäologische Funde und erstellt dreidimensionale Abbildungen. In einer anderen Abteilung werden medizinische Behandlungen durchgeführt. Die Mitarbeiter der TU München zeigten den Schülerinnen und Schülern verschiedene Versuchsaufbauten und erklärten die Funktionen der unterschiedlichen Geräte. Am Ende des Ausflugs waren sich alle einig: Sie hatten spannende Erfahrungen gesammelt und viel über eine Welt gelernt, die sie sonst nur aus dem Physikbüchern kennen.

(Bildnachweis: Heedmane/WikipediaCC-by-sa)

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