Das Studien- und Berufsberatungsteam, bestehend aus Lehrerinnen und Lehrern der ESM, bietet sowohl im Hinblick auf die Fächerwahl als auch für die Studien- bzw. Berufsentscheidung qualifizierte Unterstützung und Hilfe an.

Es gibt zwei offizielle Studien- und Berufsberatungsprogramme, die von dem Obersten Rat der Europäischen Schulen genehmigt worden sind. Diese stellen die Hauptkomponenten der Studien- und Berufsberatung der ESM dar.

Programm für die 5. Klassen:

  • Oktober: AOK- Bewerbungstraining
  • Dezember: Fächerwahlseminar
  • Januar: Individuelle Fächerwahlberatung
  • Juni: Praktikum


Programm für die 6. Klassen:

Im Juni findet ein drei- bis viertägiges Seminar mit folgendem Inhalt statt:

  • Informationen zum Europäischen Abitur
  • Studienberatung
  • Lerntechniken und Interviewtechniken
  • Infos über unterschiedliche Berufsfelder

Individuelle Beratung hinsichtlich Studien- und Berufsmöglichkeiten wird in den 6. und 7. Klassen angeboten.

Die Lehrkräfte in studien- und berufsberatender Funktion bieten Eltern Informationen über die Fächerwahl an. Es gibt jeweils eine Informationsveranstaltung für die Schülereltern der 1., 2. und 3. Klassen, welche unmittelbar nach dem entsprechenden Elterninfoabend erfolgt. Der Elterninfoabend für die Eltern der 5. Klassen mit Details zu Fächerwahl, Abitur und weiterführenden Bildungsmöglichkeiten findet separat im Januar statt.

Dauer und Teilnahme
Alle Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen sind verpflichtet das zweiwöchige Praktikum zu absolvieren. Es findet nach den Semestertests im Juni statt und schließt die Woche der mündlichen Abiturprüfungen ein.

Zielsetzungen

  • Erfahrungen in der selbst gewählten Arbeitsumgebung sammeln
  • die Persönlichkeitsentwicklung positiv beeinflussen
  • Kommunikationsfähigkeit außerhalb der Schule entwickeln
  • Beobachtungsgabe und soziale Fähigkeiten entfalten
  • den Prozess der Berufswahl und der Selbstprüfung anregen
  • die Entwicklung von Charaktereigenschaften wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Eigeninitiative, Bereitwilligkeit, Flexibilität und Toleranz unterstützen

Vorgehensweise
Kurz vor oder nach den Weihnachtsferien werden den Schülerinnen und Schülern folgende Unterlagen ausgehändigt:

  • ein Schreiben an die Eltern, das sie über Zielsetzung und Ablauf des Praktikums in Kenntnis setzt.
  • ein Anschreiben, in dem Einzelheiten zum Praktikum erläutert werden (auf Deutsch und Englisch)
  • ein Vordruck einer Praktikumsbescheinigung

Die Schülerinnen und Schüler erhalten Richtlinien bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz. Es liegt in ihrer Verantwortung, selbst einen Praktikumsplatz ihrer Wahl zu finden. Als Teil dieser Erfahrung zählen auch Anrufe und Vorstellungsgespräche, welche nicht immer erfolgreich ausfallen können. Den Schülerinnen und Schülern ist es nicht gestattet, ein Praktikum bei der Arbeitsstelle ihrer Eltern anzunehmen, noch eine Vergütung für ihre Arbeitsleistung zu erhalten.

Die Schülerinnen und Schüler informieren die sie betreuenden Lehrer über ihre Praktikumsstelle und händigen Adresse, Ansprechpartner und Telefonnummer aus. Diejenigen, die Probleme haben einen Praktikumsplatz zu finden (aufgrund von zu spät begonnener Suche oder unangemessen hoher Erwartungen), erhalten von den zuständigen Lehrern Unterstützung.

Vorbesprechung
Eine Vorbesprechung findet im Mai/Juni vor dem Praktikumsbeginn statt. Dort werden die Praktikumsangaben auf Korrektheit geprüft und erläutert, auf was die Schülerinnen und Schüler während des Praktikums achten sollten sowie offene Fragen beantwortet.

Durchführung
Während der zweiwöchigen Praktikumszeit halten sich die Schülerinnen und Schüler zu den jeweiligen Arbeitszeiten an ihrer Praktikumsstelle auf und besuchen folglich nicht die Schule. Es ist wichtig, dass ihnen eine "Hotline" für Notfälle zur Verfügung gestellt wird.

Schülerinnen und Schüler müssen über ihre Arbeit tagebuchartige Aufzeichnungen führen. Diese werden am Ende des Praktikums ihren Unterlagen beigefügt, ebenso wie die Zeugnisse der Arbeitgeber. Die vollständigen Unterlagen sollten entweder den Klassenlehrern oder den Berufsberatern der 6. Jahrgangsstufe in der ersten Schulwoche nach dem Praktikum ausgehändigt werden.

Auswertung
Die Auswertung erfolgt im Herbst bei einem Treffen von einer Schülergruppe der 6. Jahrgangsstufe und einer der 5. Jahrgangsstufe. Dabei wird ein kurzer Erfahrungsbericht abgegeben, bei dem die studien- und berufsberatenden Lehrerinnen und Lehrer Ergänzungen hinzufügen und den Absolventen Fragen stellen können.

Praktikumsstellen
Eine komplette Liste von Praktikumsplätzen existiert angesichts der Vielzahl an absolvierten Berufspraktika nicht, aber in der Vergangenheit haben Schülerinnen und Schüler u.a. an folgenden Stellen Praktika abgeschlossen:

Europäisches Patentamt, European Southern Observatory, Vidal Sassoon, Raychem chemicals, Eurocopter, Institut für Pharmakologie, Strahlungsinstitut, Intel, Motorola, Münchner Tierpark, Hilton München, Vier Jahreszeiten München, Cafés, Dehner Gartenzentrum, Dr. Keudel (Kinderarzt), Bavaria Film Studios, Bayrisches Fernsehen, Bayrisches Reisebüro, Douglas Drogerien, Benetton, Sport Scheck, Riem Tierheim, diverse Münchner Kindergärten, verschiedene Altersheime, Siemens, Supermärkte, Peugeot Werkstätten, Fotolabore, Werbeagenturen, Elle/Bunte Redaktion, Theater, Neumann Tontechnik, Rechtsanwaltskanzleien, Hypovereinsbank etc.

Zusammenfassung
Wir sind überzeugt, dass sich das Absolvieren des Berufspraktikums sehr positiv auf die Schülerinnen und Schüler auswirkt und, dass es in vielerlei Hinsicht einen wichtigen Beitrag zur persönlichen Entwicklung leistet. Ihr Selbstvertrauen kann zunehmen sowie ihre Motivation hinsichtlich eines Universitätsstudiums. Mit Erwachsenen als "Kollegen" zusammenzuarbeiten trägt dazu bei, die soziale Entwicklung zu fördern, bietet Gelegenheit, Arbeitsbeziehungen aufzubauen und unterstützt den Lernprozess, Entscheidungen in einem Erwachsenenumfeld zu fällen. Arbeit nimmt einen großen Stellenwert im Leben vieler Menschen ein. Sie schafft geordnete Bahnen, reguliert die Zeiteinteilung und bietet im besten Falle auch Zufriedenheit, Anregung und Sinngebung.

Zu verstehen, was "Arbeit" bedeutet, heißt die Struktur der Gesellschaft zu verstehen und zu begreifen, weshalb sie so aufgebaut ist, wie sie ist, und wie Wirtschaft funktioniert. Auch wenn zwei Wochen eine zu kurze Zeitspanne sind, um breit gefächerte Ziele angemessen zu verfolgen, ermöglicht das Praktikum jedoch, dass Denkprozesse von jungen Menschen in Gang gesetzt oder verstärkt werden.