Was macht der Konsum von Alkohol und Cannabis mit einem? Wie wird man süchtig und vor allem: Wie wird man es besser nicht? Bei den Lebenskompetenz- und Suchtpräventionstagen Fit4Life vor den Herbstferien hatten die knapp 200 Schüler der Klassen S3 die Gelegenheit, solche Fragen zu stellen, zu lernen und zu diskutieren. Wie schon in den Vorjahren fand die jeweils zweitägige Veranstaltung in der Südpolstation der Jugendfreizeitstätte Feierwerk statt. Genug Raum und Zeit also, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen.
Gebannt lauschten die Schülerinnen und Schüler zunächst dem Vortrag des Münchner Autoren Alexander Golfidis. Er war früher selbst heroinabhängig, schaffte nach vielen Jahren der Sucht den Absprung und widmet sich seitdem der Drogenaufklärung. Der Bericht aus eigener Erfahrung, wie einfach man in die Abhängigkeit rutschen kann, wozu die Sucht einen treibt und wie viel Kraft es erfordert, wieder clean zu werden, beeindruckte die Jugendlichen.
Weiter ging es mit intensiven Workshops und Gesprächsrunden, begleitet durch die geschulten Expertinnen und Experten der Europäischen Schule München. So konnten die Schülerinnen und Schüler mit der Alkoholbrille gefahrlos und ohne echten Rausch ausprobieren, wie sich die Wahrnehmung bei Betrunkenen verändert. Auf einmal ist es ganz schön schwierig, einen Fuß vor den anderen zu setzen. In intensiven Gesprächen ging es unter anderem darum, wie Gruppendruck oder Ersatzhandlungen funktionieren. Diskussionen über den Umgang mit Drogen regten die Schülerinnen und Schüler zur Reflexion an.
Das Präventionsprogramm der Europäischen Schule München orientiert sich am Programm „sauba bleim“ des Polizeipräsidiums München, ergänzt um Elemente aus anderen bewährten Programmen. Eltern, die Fragen zu den Themen Sucht und Drogen haben, können sich vertraulich an die Erziehungsberater wenden. Darüber hinaus bietet auch das Münchner Programm zur Suchtprävention weitere Informationen und Angebote für Eltern und Familien.