Wasser ist ein untrennbarer Bestandteil der Entwicklung einer jeden Kultur. Seit jeher bestimmte es die Nachhaltigkeit ganzer Nationen und es ist offensichtlich, dass es auch in den kommenden Jahren die menschlichen Aktivitäten bestimmen wird. Die lebenswichtige Bedeutung des Wassers in jeder Gesellschaft führte dazu, dass es in das religiöse, spirituelle und künstlerische Leben einbezogen wurde. Seine sich ständig verändernden Eigenschaften und die Notwendigkeit seiner Existenz sowohl für die Natur als auch für den Menschen haben die menschliche Vorstellungskraft angeregt, sodass das Wasser Teil von Mythen, Ritualen und künstlerischen Darstellungen wurde. Das Wasser, das 70 % unseres Planeten bedeckt, schuf Welten, gebar Götter, brachte die Sterblichen vom Leben in den Tod, wusch das Gewissen rein, weckte den Glauben an das Übernatürliche, linderte den Schmerz und reinigte die Seele.
Wasser fließt, tropft, spritzt, schäumt, tobt, peitscht, wogt, hilft, schluckt, tötet, zerstört und gebiert Leben - sowohl in der Natur als auch beim Menschen - aber auch in der Kunst und der Literatur. Das Wasser ist nicht außerhalb von uns, sondern in uns. Es hat nicht nur eine biologische Bedeutung, sondern spiegelt sich auch in unserer Denkweise, unseren Überzeugungen und unseren Vorstellungen wider. Wir sind geprägt von unseren Erfahrungen, die wir im Laufe der Jahrhunderte in Bezug auf das Wasser gesammelt haben, und parallel dazu entwickeln sowohl die Religionen als auch die Künste entsprechende Darstellungen. Wasser beflügelt unsere Phantasie und Kreativität.
In diesem Projekt werden die Schülerinnen und Schüler durch die nicht-materielle Kultur des Wassers geführt, indem ein Bezug auf seine bestimmende Rolle sowohl in der Antike als auch in der Gegenwart hergestellt wird. Sie werden die Symbolik des Wassers sowie die Mythologie, Literatur, Religionen und Kunst verschiedener Länder und Epochen als Quellen nutzen.
Ziel der Lehrkräfte ist es, diesen Aspekt des Wassers, das heißt die Stellung, die es sowohl in der Antike als auch in der Gegenwart einnahm, zu beleuchten und auf diese Weise das ökologische Bewusstsein der Schüler zu wecken. Das Ganze geschieht durch die Vermittlung von Sprache und die Annäherung an das Thema im wörtlichen und mythologischen Sinne, aber nicht ausschließlich. Das Element Wasser soll ein Bindeglied darstellen, das alle SWALS-Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte miteinander verbindet.
Das Projekt wurde ursprünglich von den SWALS-Lehrkräften der Höheren Schule der ESM geplant. Nachdem es aufgrund der Pandemie verschoben wurde, beschlossen diese, ihre Zusammenarbeit auf die SWALS-Lehrkräfte der Grundschule auszuweiten. Diese Kollaboration wird die multikulturelle Dimension der Europäischen Schule München stärken. Das Projekt birgt auch ein großes Potenzial für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Es wird je nach Alter der Schüler unterschiedliche Formen annehmen.
So wird es Präsentationen, Ausstellungen, Fotos usw. geben. Gleichzeitig wird es gegenseitige Besuche geben, um Rückmeldung zu erhalten, sowie Besuche von archäologischen Stätten, die zum Thema passen. Ziel ist es, die Ergebnisse des Projekts bis zum Ende des Schuljahres allen Schülerinnen und Schüler der ESM vorzustellen. Als Leserinnen und Leser von esmunich.de werden Sie in den verschiedenen Phasen des Wasserprojekts auf dem Laufenden gehalten. Das Projekt wird von Panagiota Papakosta an der Höheren Schule und von Jana Hesse an der Grundschule koordiniert.