Workshops 2023 zu LGBTIQA+

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LGBTIQA* steht für lesbian, gay, bisexuell, transgender, inter, queer, asexual und andere. Durch Fernsehen, Internet und Darstellungen in Zeitungen haben die meisten Jugendlichen bereits viele Bilder und Stereotype über Heterosexuelle, Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- Personen und manchmal auch queere und asexuelle Menschen im Kopf und/oder kennen bereits betroffene Schulkamerad*innen oder sind sogar selbst betroffen – und haben viele Fragen.

Laut der sehr umfangreichen europäischen Dalia-Studie im Jahr 2016 bezeichnen sich 5,9 Prozent der Europäer als LGBTIQA*, bzw. geben sogar 10 Prozent an nicht ausschließlich heterosexuell zu leben. Leider werden immer noch in vielen Ländern unserer Erde Menschen u.a. deswegen Opfer von Verfolgung, Diskriminierung, Mobbing und grober Misshandlung. Die Europäische Grundrechtscharta verbietet in Art. 21 ausdrücklich Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Ausrichtung. Auch mit Art. 3 des Grundgesetzes ist eine Diskriminierung nicht vereinbar. Minderjährige LGBTIQA*-Personen sind dabei in besonderer Weise schutzbedürftig.

Auf dieser Grundlage bieten wir als Beratungs- und Unterstützungs-Team (BUT) seit Jahren für den Jahrgang S5 Workshops zu diesem Thema an. Unterstützt werden wir hier vom AUFKLÄRUNGSPROJEKT München e.V., das Antidiskriminierungsarbeit im Bereich sexuelle Vielfalt (sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten) leistet. Die Fachkräfte sind pädagogisch ausgebildet, berichten (auch) autobiographisch und orientieren sich an bundesweite Qualitätsstandards. Das Projekt wird jährlich von vielzähligen Schulen in ganz München und darüber hinaus (v.a. von Gymnasien) angefragt. Gefördert wird das AUFKLÄRUNGSPROJEKT München e.V. von der Landeshauptstadt München, Sozialreferat, Stadtjugendamt. LGBTIQA* wird nicht als „trendy“ dargestellt werden, sondern es werden Fakten erläutert, Wissen vermittelt und autobiographische Einblicke gewährt. Heterosexuelle, lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, queere und asexuelle Identitäten werden gleichwertig dargestellt. Ziel ist der Abbau von Stigmatisierungen und der Aufbau von Inklusion. Die Schüler*innen werden angeregt sich Gedanken über ein tolerantes Schulklima gegenüber Mitschüler*innen (und anderen Menschen) zu machen, die sich der heterosexuellen Mehrheit nicht zugehörig fühlen (diese Selbsterkenntnis liegt zwischen dem 12. Und dem 17. Lebensjahr).

In diesem Workshop wird mit den Jugendlichen über Lebensentwürfe und Familienmodelle, über Coming-out und Diskriminierung gesprochen. Die Experten leisten hierbei keine klassische Sexualaufklärung, sondern Antidiskriminierungsarbeit: “Wenn Sexualität zum Thema gemacht wird, dann durch die Jugendlichen selbst. Jede Methode wird an die Zusammensetzung der Klasse und an das Alter der Jugendlichen angepasst." Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung, die nur in einer diskriminierungsfreien Umgebung stattfinden kann. Mit Hilfe der Workshops möchte die ESM ein klares Zeichen setzen: Wir stehen ein für ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander, für eine wertschätzende und offene Schulgemeinschaft, in der unterschiedliche Meinungen akzeptiert werden und Diskriminierung nicht toleriert wird.

Für Rückfragen steht Frau Sylvia Reicheneder-Schwarz (Schulpsychologin ESM) gerne zur Verfügung (sylvia.reicheneder-schwarz@eursc.eu).