Die Europäische Schule München (ESM) erteilt mehrsprachigen und multikulturellen Unterricht vom Kindergarten bis zum Abitur. Sie ist die einzige Schule Münchens, in der die Landessprachen aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterrichtet werden. Von früher Kindheit an lernen Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Nationen hier mit- und voneinander. Sie profitieren dabei davon, dass der Lehrkörper aus hochqualifizierten und motivierten pädagogischen Fachkräften aus ganz Europa besteht, die ihre Erfahrungen einbringen.

Oberste Priorität im Schulalltag haben ein respektvolles und tolerantes Miteinander. Der Unterricht stärkt die unterschiedlichen kulturellen Identitäten und die fördert die Begabungen aller Schülerinnen und Schüler. Das europäische Motto „In Vielfalt geeint“ ist nicht nur Teil des Lehrplans, es wird auch durch zahlreiche Projekte und außerschulische Aktivitäten gelebt. Ein Beratungs- und Unterstützungsteam hilft Eltern und Schülern in sozialen, psychologischen und gesundheitlichen Fragen weiter.

Die Regierungen der Mitgliedsstaaten der EU haben die Europäischen Schulen als offizielle Bildungseinrichtungen anerkannt und überwachen gemeinsam die hohe Qualität der Ausbildung. Ziel ist es, den Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen, die einem vergleichbaren nationalen Bildungssystem entspricht. Am Ende der Schullaufbahn steht das Europäische Abitur, das als Zugangsqualifikation zu Universität und Hochschule den höchsten Schulabschlüssen der EU-Länder gleichgestellt ist und international hohes Ansehen genießt.

Allgemeine Informationen über das System der Europäischen Schulen finden Sie auf der Website des Büros des Generalsekretärs.

Die Europäische Schule München ist in drei Bereiche aufgeteilt: Kindergarten, Grundschule und Höhere Schule. Diese haben wiederum verschiedene Sprachabteilungen. Die Schule hat zwei Standorte: Am Fasangarten befindet sich der Kindergarten und die Grundschule, in Neuperlach sitzt die Höhere Schule.

Die Aufnahme in den Kindergarten erfolgt zu Schuljahresbeginn des Kalenderjahres, in dem das Kind vier Jahre alt wird. Während der zweijährigen Kindergartenzeit wird das Fundament für die Entwicklung eines europäischen Bewusstseins gelegt.

Der Kindergarten festigt die dominante Sprache der Kinder als Grundlage für den erfolgreichen weiteren Schulweg. Darüber hinaus knüpfen die Kinder bei gemeinsamen betreuten Aktivitäten und freiem Spiel ganz ungezwungen Freundschaften mit den Kindern der unterschiedlichen Sprachabteilungen, Nationalitäten und Altersgruppen. Dieser vorurteilsfreie frühe Kontakt zu anderen Sprachen und Kulturen ist aus pädagogischer Sicht ein besonderer Glücksfall, der sich positiv prägend auf das gesamte spätere Leben auswirkt. Denn wer schon im Kindergartenalter täglich verschiedene Sprachen hört, lernt sie später viel leichter.

Plurilingue pädagogischen Fachkräfte vermitteln den Kindern in kleinen Gruppen die Kompetenzbasis, die sie für ein lebenslanges Lernen benötigen: Sie lehren, sich zu konzentrieren und im Team selbstständig und auf Anweisung zu arbeiten, sie üben die Feinmotorik und bringen den Kindern neben elementaren schriftsprachlichen und rechnerischen Fähigkeiten ein gesundes Selbstwertgefühl bei, um nur einige der Ziele zu nennen. Die Entwicklung jedes einzelnen Kindes wird dabei genau beobachtet, um mögliche Defizite frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls besondere Unterstützungsmaßnahmen einzuleiten.

Besonders am ESM-Kindergarten ist auch, dass er sich auf demselben Gelände wie die Grundschule befindet. So können die Kindergartenkinder sich früh mit der Schule vertraut machen. Das bildet die beste Voraussetzung dafür, die schwierige Phase des Übergangs erfolgreich und positiv zu gestalten.

Die Kinder werden in dem Jahr, in dem sie sechs Jahre alt werden, zu Schuljahresbeginn in die erste Klasse der Grundschule aufgenommen. Die Grundschulzeit dauert fünf Jahre.

Die meiste Zeit erhalten die Schulkinder Unterricht in ihrer dominanten Sprache. Zusätzlich lernen sie eine erste Fremdsprache. Die Grundlagen der Mathematik zu vermitteln ist ein weiterer Schwerpunkt. Wichtig für die Entwicklung in diesem Alter sind zudem Musik, Kunst und Sport. Die Eltern können wählen, ob ihr Kind am Religions- oder Moralunterricht teilnimmt. Das Fach „Entdeckung der Welt“ entspricht dem deutschen Sachkundeunterricht. Es fördert kindgerecht, praktisch und aktiv das Wissen in den Bereichen Biologie, Geografie, Technologie, Geschichte und Kultur.

Eine Besonderheit der Grundschule der ESM sind die sogenannten „Europäischen Stunden“, die in den Klassen P3 bis P5 wöchentlich stattfinden. Sie bieten sowohl Schulkindern als auch Lehrerinnen und Lehrern die Gelegenheit, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Hier erleben sie verschiedene Lehrmethoden während sie Fakten über Europa lernen und ein europäisches Bewusstsein entwickeln.

Ein wesentlicher Bestandteil des pädagogischen Konzepts der Grundschule sind Unterstützungsangebote. Das SMiLe-Team (Sozial-Miteinander-Leben-Team) ist dabei die zentrale Anlaufstelle für Kinder und Eltern. Hier erhalten sie Beratung und Hilfe bei Konflikten oder Problemen. Großen Wert legt die Schule darauf, dass sich jedes Kind hier sicher fühlen kann. Darum ist das Antimobbing-Programm KiVa fest im Schuljahr integriert. Dabei handelt es sich um ein von der finnischen Universität Turku entwickeltes Lernprogramm, das Mobbing verhindern soll, bevor ein Problem entsteht.

Die Schülerinnen und Schüler kommen in der Regel im Alter von elf Jahren in die Höhere Schule (Sekundarstufe), nachdem sie die Grundschule erfolgreich abgeschlossen haben. Die Höhere Schule bietet eine mit dem Gymnasium vergleichbare Schulbildung an, deren Ziel die allgemeine Hochschulreife ist, also die Grundlage einer akademischen Karriere. Insgesamt sind sieben Klassenstufen erfolgreich zu absolvieren, um zum Europäischen Abitur zugelassen zu werden. Die Schule gliedert sich in drei Zyklen: Die Orientierungsstufe (Klassen S1 bis S3), die Mittelstufe (Klassen S4 bis S5) und die Oberstufe (Klassen S6 bis S7).

Den Unterricht in den meisten Fächern erteilen muttersprachliche Lehrkräfte in der dominanten Sprache der Schülerinnen und Schüler. Daneben legt die Höhere Schule großen Wert auf die Ausbildung in weiteren Sprachen: In den höheren Klassen werden dann nach und nach immer mehr Fächer in der zweiten Sprache unterrichtet. Ab der Stufe S1 lernen die Schülerinnen und Schüler zudem eine dritte Sprache. In den Stufen S4 und S6 haben sie die Wahl, ob sie noch weitere Sprachen dazu nehmen wollen.

Dabei fördert die Europäische Schule München nicht nur multilinguale Kompetenzen. Für den Naturwissenschaftsunterricht stehen modern ausgestattete Labore zur Verfügung. Mathematikunterricht mit bis zu acht Wochenstunden vermittelt das Werkzeug zur Anwendung vieler wissenschaftlicher Methoden. Im Fach Informations- und Kommunikationstechnologie lernen die Klassen den Umgang mit Computern und später auch Grundlagen des Programmierens. Neben den Sprachen thematisieren insbesondere die Fächer der Geistes- und Humanwissenschaft die europäische Dimension.

Speziell ab der Klasse S6 können die Schülerinnen und Schüler neben einem gewissen Pflichtfächeranteil ihr eigenes, individuell abgestimmtes Lehrangebot zusammenstellen. So ist es ihnen möglich, sich für ihre weitere universitäre Laufbahn zu spezialisieren. Ein Team an Berufsberatern unterstützt sie bei der Fächerwahl. Zusätzlich unterstützen Erziehungsberater die positive Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler.

Die Höhere Schule der ESM ist eine sehr aktive Schule. Komplementärfächer bereichern zusätzlich das vielfältige Unterrichtsprogramm. Diese reichen von Wirtschaftskursen über Leichtathletik bis zu Schach und Stricken. Außerdem führt die Schule jedes Jahr viele kleinere und größere Projekte durch, etwa das European Schools' Science Symposion, die Model United Nations und viele mehr. Ganz praktisch erweitern regelmäßige Exkursionen und Studienfahrten den Horizont.