Early Education

"Early Education" (Früherziehung) ist ein grundlegender Bestandteil des lebenslangen Lernens und spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Kindes, ein verantwortungsbewusstes Mitglied unserer Gesellschaft zu werden. 

Unterrichten und Lernen in frühen Jahren sind ganzheitlich ausgelegt und die einzelnen Entwicklungsbereiche sind nicht voneinander getrennt. Sie unterstützen und ermöglichen das körperliche und seelische Wohlbefinden, schließen die soziale, kognitive sowie emotionale Entwicklung mit ein und helfen spätere Entwicklungsschwierigkeiten zu verhindern, indem bestmögliche Bildungsmöglichkeiten geschaffen werden. Im "Early Education" Lehrplan sowie im Schulalltag wird den Kindern, ihren Erfahrungen und ihrem Handeln ein zentraler Stellenwert beigemessen. Es ist wichtig, das gesunde Selbstwertgefühl der Kinder mit Hilfe von positiven Lernerfahrungen zu stärken und ihnen Möglichkeiten zu verschiedenen Formen der Interaktion mit anderen Menschen zu bieten. Die Erfahrungswelt der Kinder soll bereichert werden und sie sollen dabei unterstützt werden, sich neue Interessengebiete zu erschließen.

Die Erzieherinnen sind gemeinsam mit den Eltern bestrebt, den Kindern bestmögliche Lern- und Entwicklungschancen zu bieten. Bei "Early Education" wird das positive Selbstverständnis der Kinder gestärkt und ihre Lernkompetenz ausgebildet.

Sie sollen Grundkompetenzen, Kenntnisse und Fähigkeiten in verschiedenen Lernfeldern gemäß ihrem Alter und ihren Fähigkeiten erwerben. Spielerisches Lernen ist hier das Stichwort. Kinder sollen lernen, die Bedeutung des Lernens mit Gleichaltrigen ("Peer-Group-Learning") zu verstehen. Ganz wichtig ist, dass sie die Freude und Begeisterung am Lernen nicht verlieren und sich neuen Herausforderungen beim Lernen mutig und kreativ stellen. Die Unterschiedlichkeit der Kinder und ihre besonderen Bedürfnisse werden dabei stets respektiert. Lernen und Selbstbeurteilung verlaufen parallel. Kinder werden ständig aufgefordert, ihre eigenen Gefühle und Lernerfahrungen zu beschreiben und zu bewerten.

Der Übergang zwischen "Early Education" und Primarstufe muss so weit wie möglich im Interesse der Kinder gestaltet werden. Die Schule legt fest, wie der Übergang gestaltet wird. Dieser kann in zwei Teile unterteilt werden: Vorbereitung der Kinder und der Austausch von pädagogischen Informationen zwischen Kindergarten und Grundschule.

Erzieherinnen und Lehrer beider Stufen müssen über gute Kenntnisse des Lehrplans von "Early Education" und der Lehrpläne der Primarstufe für die erste Jahrgangsstufe verfügen, insbesondere im Hinblick auf die Muttersprache bzw. die Hauptsprache des Kindes.

Da Kinder beim Eintritt in die Grundschule unterschiedliche Stärken und Fähigkeiten besitzen, müssen die Grundschullehrer die individuellen Unterschiede berücksichtigen und ihre Strategien und Pläne an die tatsächlichen Bedürfnisse eines jeden Kindes anpassen.

Der Kernlehrplan (d.h. die essenziellen Lehrinhalte) wurde auf der Grundlage eines Lernkonzepts entwickelt. Lernen sowohl als individueller als auch als gemeinschaftlicher Prozess des Erwerbs von Wissen und Fähigkeiten findet als zielgerichtete Beteiligung an einer Vielfalt von Lernsituationen statt: unabhängig, unter Anleitung der Erzieherin und interaktiv mit der Erzieherin, mit der "Peer Group" und der ganzen Gemeinschaft. Neben dem Erwerb von Wissen und Fähigkeiten sollen die Kinder auch das Lernen erlernen, eine Fähigkeit, die dann als Werkzeug für das lebenslange Lernen dient.

Optimales Lernen erfolgt durch aktives, zielgerichtetes Einbinden in eine Aktivität und wenn man Kindern ermöglicht, neue Erfahrungen auf der Grundlage ihrer Kenntnisse, ihrer Motivation und ihrer Lern- und Arbeitsgewohnheiten zu verarbeiten und zu interpretieren. So gesehen ist es ein Prozess, der sowohl die unabhängige als auch die kollektive Problemlösung umfasst. Da Lernen situationsbezogen ist, muss der Qualität des Lernumfelds ein besonderes Augenmerk zuteilwerden.

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