Die Lehrpläne aller Sprachabteilungen - mit Ausnahme in der Muttersprache - sind identisch und unterliegen den gleichen Unterrichtsvoraussetzungen. Sie führen in allen Sprachabteilungen zur gleichen Prüfung: dem Europäischen Abitur. Diese Lehrpläne werden vom Obersten Rat der Europäischen Schulen genehmigt und können nur von diesem erneut abgeändert werden.

Im Primarbereich werden Muttersprache, Mathematik und die erste Fremdsprache in den Vordergrund gestellt, ohne hingegen Kunsterziehung, Musikerziehung, Leibeserziehung, Sachkunde, Religion und Moral sowie die "Europäischen Stunden" zu vernachlässigen, bei denen sich Kinder unterschiedlicher Nationalität zu vielseitigen Aktivitäten zusammenfinden.

Vom Obersten Rat der Europäischen Schulen am 30. und 31. Januar 2007 in Brüssel genehmigt. Der Stundenplan der Grundschulklassen sieht folgendermaßen aus:

1. und 2. Klassen:

  • Muttersprache: 8 Stunden
  • Mathematik: 4 Stunden
  • Sprache II: 2 Stunden 30 Minuten
  • Irisch/Maltesisch/Finnisch/Schwedisch: (2 Stunden 30 Minuten)
  • Musik/Kunst/Sport: 5 Stunden
  • Entdeckung der Welt : 1 Stunde 30 Minuten
  • Europäische Stunden: -
  • Religion/Moral: 1 Stunde
  • Pausen: 3 Stunden 30 Minuten
  • Gesamtanzahl an Stunden pro Woche: 25 Stunden 30 Minuten

3. - 5. Klassen:

  • Muttersprache: 6 Stunden 45 Minuten
  • Mathematik: 5 Stunden 15 Minuten
  • Sprache II: 3 Stunden 45 Minuten
  • Irisch/Maltesisch/Finnisch/Schwedisch: (3 Stunden 45 Minuten)
  • Musik/Kunst/Sport: 3 Stunden
  • Entdeckung der Welt : 3 Stunden
  • Europäische Stunden: 1 Stunde 30 Minuten
  • Religion/Moral: 1 Stunde 30 Minuten
  • Pausen: 2 Stunden 30 Minuten
  • Gesamtanzahl an Stunden pro Woche: 27 Stunden 15 Minuten

Der Kunst-, Musik-, Sportunterricht wird flexibel gestaltet:

Klassen 1 und 2: Sport (2 Stunden), Kunst (2 Stunden), Musik (1 Stunde). Gesamtstundenzahl: 5

Klassen 3, 4 und 5: Sport (1,5 Stunden), Kunst (45 Min.), Musik (45 Min.). Gesamtstundenzahl: 3

  • Die Zahl der Unterrichtsstunden pro Woche und pro Fach wird in vollen Stunden und nicht mehr in Unterrichtsperioden angegeben.
  • Den Fächern Musik-, Kunst- und Leibeserziehung wird eine Gesamtstundenzahl zugewiesen, was mehr Flexibilität erlaubt. Es liegt im Ermessen der Schulen in bestimmten Fächern Schwerpunkte in aufeinanderfolgenden Unterrichtsperioden zu bilden. Dennoch sind wöchentliche Sportstunden für jede Gruppe zu sichern.
  • Prinzipiell folgt der Unterricht in den verschiedenen Fächern den jeweiligen Lehrplanvorgaben. Wo es möglich ist, sollte jedoch ein lehrplanübergreifender Ansatz gewählt werden.
  • Musik-, Kunst- und Leibeserziehung können in mehrsprachigen Gruppen unterrichtet werden.
  • Die Expertise von spezialisierten Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern oder Fachlehrkräften, insbesondere in den Bereichen Musik-, Kunst- und Leibeserziehung, sollte innerhalb und zwischen den Sprachabteilungen genutzt werden.
  • Die Schulen sind verantwortlich für die Organisation des Stundenplans, und zwar so, dass ein minimaler Zeitverlust garantiert ist und ein ausgewogener Unterricht aller Fächer gesichert werden kann.

Mit diesem neuen Stundenplan erhalten die Schulen mehr Flexibilität und Autonomie und die Möglichkeit eines lehrplanübergreifenden Ansatzes ist gegeben. In Kombination mit einem lehrplanübergreifenden Ansatz führt dies zu einem effektiveren Gebrauch der verfügbaren Zeit und bewirkt höhere Standards im Lehren und Lernen.

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